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Handelslehranstalt Bühl

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Neuigkeiten an der HLA

Bedeutender Schritt auf Weg der Integration – Erstmals legten Flüchtlinge an der Handelslehranstalt gleichwertigen Hauptschulabschluss ab

Die Freude über einen bedeutenden Schritt auf dem Weg der Integration ist Schülern und Lehrern der Klasse „Vorqualifizierung für Arbeit und Beruf“ (VAB) ins Gesicht geschrieben: Zum ersten Mal haben jugendliche Flüchtlinge an der Handelslehranstalt Bühl den Abschluss errungen, der dem deutschen Hauptschulabschluss gleichwertig ist; seit nur eineinhalb bis zwei Jahren sind sie in Deutschland.
Klassenlehrerin Silvia Zuckriegl und ihre Stellvertreterin Sabrina Schassner haben jetzt die Zeugnisse ausgegeben. Dabei lassen die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler spüren, wie intensiv sich alle in der VAB engagierten Pädagoginnen fachlich und menschlich für ihre Schützlinge eingesetzt haben. Zum Team gehören neben den beiden Klassenlehrerinnen auch Stephanie Scherle und Bereichsleiterin Tanja Rall.
Auch HLA-Schulleiter Michael Lebfromm gratuliert den Absolventen: „Das ist eine tolle Leistung. Es ist bemerkenswert, was ihr in eurem jungen Leben schon geschafft habt.“ Zwei Schülerinnen, Tenzin Yangdü und Ghofran Aladel, sowie zwei Schüler, Youssouf Ali Farah und Abdullah Sahib Zadeh, nehmen strahlend die Bestätigung ihres „gleichwertigen Hauptschulabschlusses“ entgegen.
Sie haben ihn innerhalb unglaublich kurzer Zeit geschafft. Noch mehr zieht man den Hut, wenn man die Erlebnisse der jungen Menschen hört: Tenzin Yangdü flüchtete aus Tibet, kam über Nepal nach Deutschland. Seit 2015 lernt sie an der HLA, nur kurz in der VABO („Vorqualifizierung für Arbeit und Beruf ohne Deutschkenntnisse“). Ihre guten Leistungen ermöglichten den Wechsel in die VAB. Innerhalb nur eines Jahres lernte sie Deutsch zu sprechen und zu schreiben. „Die meisten Menschen sind hier sehr freundlich“, das schätzt Tenzin an ihrer zweiten Heimat besonders. Sie strebt Krankenschwester als Traumberuf an. Im Oktober tritt sie eine Ausbildung im Klinikzentrum Offenburg an.
„Ich bin sehr traurig, wenn ich an meine Eltern denke“, seufzt Ghofran Aladel leise. Sie ist mit ihrem älteren Bruder aus dem syrischen Edlib nach Deutschland gekommen. Ihre Eltern stecken in der Türkei in einem Lager fest. Auch Ghofran kam über die VABO zur VAB. „Der Unterricht hat viel Spaß gemacht“, urteilt sie. Die Mittlere Reife an der Wirtschaftsschule ist ihr Nahziel. „Später will ich studieren“, blickt sie voraus. Um dem Krieg zu entkommen, flüchtete Youssouf Ali Farah aus Somalia. Auf einem Schlauchboot schaffte er es von Libyen nach Italien. „Am 26. November 2015 bin ich nach Deutschland gekommen“, das weiß er noch ganz genau. Die HLA besucht er seit Februar 2016. „Das Leben in Deutschland bietet so viele Chancen“, schwärmt Youssouf – und den Menschen will er helfen. Diesem Ziel kommt er näher: Eine Baden-Badener Klinik stellt ihm ab April 2018 einen Ausbildungsplatz als Krankenpflegehelfer zur Verfügung. Über den Landweg schaffte es Abdullah Sahib Zadeh vom Osten Afghanistans nach Deutschland. Wegen der dortigen kriegsähnlichen Lage haben ihn seine Eltern auf die Reise gelassen. Keine Frage, was er an Deutschland am meisten schätzt: „Die Sicherheit!“ Der 18-Jährige hat nach VABO und VAB nicht nur den Hauptschulabschluss in der Tasche, sondern beginnt bereits nächste Woche in Rheinmünster eine Ausbildung zum Koch.
(Vetter, ABB 28.07.2017)