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Handelslehranstalt Bühl

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Neuigkeiten an der HLA

Mitschüler schildern bewegende Fluchtschicksale – Ausstellung „Was würde ich tun?“ ist bis Freitag in der Aula der Handelslehranstalt Bühl zu sehen

Hautnah dran an Flüchtlingsschicksalen waren am Dienstag Schülerinnen und Schüler der Handelslehranstalt Bühl: Bei der Eröffnung der Ausstellung „Was würde ich tun?“ berichteten zwei jener Geflüchteten, die auf den Bildwänden porträtiert werden, über ihre gefahrvollen Wege nach Deutschland und über ihre hier bereits erfüllten Hoffnungen – und beide sind oder waren Schüler der Handelslehranstalt Bühl.

Auch die Weltpolitik blickte in die Aula herein, als Schulleiter Michael Lebfromm im Willkommen meinte: „Es wäre gut, wenn US-Präsident Donald Trump hierher zu uns käme und sich anschauen würde, was unsere Schule für Geflüchtete erreicht hat.“ Er blickte auf 2015 zurück, als sich die Ankunftszahlen von Flüchtlingen vervielfachten: „Wir haben uns damals überlegt, was können wir im kleinen Bühl tun? Wenn nicht wir als Schule, wer könnte den Flüchtlingen deutsche Sprache und Kultur besser vermitteln?“ Die Lehrer habe man nicht überreden müssen, eine einführende VABO-Klasse (Vorbereitung auf Arbeit und Beruf, ohne Deutschkenntnisse) einzurichten. „Sie waren mit Feuer und Flamme dabei“, lobte Lebfromm.

Eben der VABO-Zweig, mit Silvia Zuckriegl, Klassenlehrerin der damals ersten Klasse, Bereichsleiterin Tanja Rall und Schulsozialarbeiterin Carmen Riesinger-Wilhelm haben die Ausstellung „Was würde ich tun?“ in die HLA Bühl geholt. Die Schulsozialarbeiterin sah in dieser Ausstellung die Chance, Schülerinnen und Schülern Flüchtlingsschicksale intensiver näherzubringen. Auch die Lehrkräfte hätten zugesagt, sich aktuell der Thematik besonders zu widmen. Die Ausstellung im Wandelgang der Aula sei noch bis einschließlich Freitag zu sehen, informierte Riesinger-Wilhelm.

Als gemeinsames Projekt haben Christine Schmelzle (Sozialberatung für Flüchtlinge im DRK-Kreisverband Bühl-Achern), Lisa Horcher (Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Bühl) und Ute Kretschmer-Risché (Ravolution – Zeitung im Netz) diese Wanderausstellung konzipiert und realisiert. Den Titel „Was würde ich tun?“ habe man gewählt, weil die Ausstellung durch die Darstellung persönlicher Schicksale, Träume und Hoffnungen helfen soll, mit geflüchteten Menschen mitzufühlen, betonte Kretschmer-Risché.

In der VABO-Klasse der HLA hatte Ahmad Zyab 2015 Förderung gefunden. Gebannt lauschten die Zuhörer dem Bericht des syrischen Abiturienten über seine Flucht vor dem Krieg. Seine Odyssee: Syrien, Libanon, Ägypten, Libyen, als Bootsflüchtling nach Lampedusa, Wien, wieder Italien, von dort nach Deutschland, schließlich nach Bühl. Drei Jahre später: Ahmad hat die Ausbildung zum „Medientechnologen Druck“ bei B & K in Ottersweier abgeschlossen und ist nun als Mitarbeiter übernommen worden.

Ungeplant erschien Ramin Shakoori in der Vernissage, auch er ein in der Ausstellung Porträtierter. Er war gerade im Hause, weil er in der Berufsschule eine Klassenarbeit geschrieben hatte. Der Familienvater steht bei Beuchert in Bühl in Ausbildung zum Verkäufer. Der Afghane hatte im Alter von sechs Jahren den Vater (im Bürgerkrieg) verloren, war mit acht Jahren in den Iran geflüchtet, hatte vier Jahre später auch die Mutter verloren. Er berichtete: Weil seinem Kind in Persien der Schulbesuch verwehrt worden sei, sei er mit der Familie über die Türkei nach Deutschland geflohen. Deutsch zu lernen sei das Allerwichtigste, aber auch sehr schwer. In seine erste Heimat zurückkehren? „Ich habe keine Hoffnung für mein Land – aber für meine Familie in Deutschland“, meinte Ramin.

(Quelle: ABB.Werner Vetter 07.11.2018)


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